All in 30 Songs

The Cardigans – Live And Learn.

Würde man meinen Musikgeschmack einer Gender-Analyse unterziehen, wäre das Resultat alles andere als ausbalanciert. In meiner Bibliothek findet sich vorwiegend Alternative Rock von männerdominierten Bands. Aber natürlich sind sie auch vertreten, Musikerinnen wie Alison Mosshart, Laura Marling, Regina Spektor, St. Vincent und wie sie alle heissen. Und ganz oben auf dieser Liste thront eine schwedische Göttin mit Heavy-Metal Bodyguards im Rücken: Nina Persson und ihre Cardigans.

Jack White – Love Interruption.

Ein Wurlitzer, eine akustische Gitarre und eine Geige, E-Dur. Mit einer scheinbar simplen und überaus lieblichen Melodie werde ich eingelullt. Jedoch nicht lange, denn der Mann auf der Bühne proklamiert daraufhin den Untergang der Liebe. Nichts mehr will er mit diesem leidigen Thema zu tun haben. Sechs schöne Frauen auf der Bühne und rund 2000 Fans auf dem Parkett hören ihm dabei zu, in der Webster Hall in New York City.

Coldplay – Amsterdam.

Kennengelernt haben wir uns 2003 in Australien. Ich damals 17, als Austauschstudent auf Entdeckungsreise in der grossen weiten Welt. „Amsterdam“ hingegen mit knapp 1 Jahr noch fast frisch ab Presse. Trotzdem wurde ich schlagartig in dessen Bann gezogen.

Ryan Adams – When The Stars Go Blue.

Während einer Zugfahrt zwischen Ljulbjana und Bled in Slowenien höre ich meine ersten Takte von Ryan Adams. Gut 10 Jahre später stehe ich in Helsinki bei fast kitschiger Abendsonne vor der Hauptbühne des Flow Festivals und warte darauf, den für mich inzwischen zur Legende gewordenen Musiker endlich auch live zu erleben.

Bob Dylan – Isis.

Jahrzehnte bevor sich Konzerte zu kaleidoskopischen LED-Gewittern à la Coldplay oder grössenwahnsinnigen Bühnenschlachten im Stile von Muse entwickeln sollten, schreibt einer zum wiederholten Male ein neues Kapitel moderne Musikgeschichte.