Arctic Monkeys – Do I wanna know.
Ein leicht nervöser Herzschlag mit 85 Takten pro Minute klopft aus den Boxen. Sekunden später donnert ein breitbeiniger Gitarrenriff in die Szene und übertönt das fiebrige Pochen. Der ebenfalls einsetzende Bass schraubt sich gleichzeitig bis tief in die Magengrube hinunter. Nach knappen 15 Sekunden bauen die Arctic Monkeys in „Do I wanna know“ ein wuchtiges Klangkonstrukt auf, das beim Hörer pure Beklommenheit auslöst. Vor allem, wenn das Werk aus hochwertigen Kopfhörern in die Gehörgänge fliesst.
Natürlich handelt der elektrisch aufgeladene Song von Liebe. Wer aber eine Ode an die Zweisamkeit erwartet, wird bitter enttäuscht. Denn der Frontmann Alex Turner singt in gewohnt nasaler Manier und perfekt intoniert von den dunklen, verzweifelten Seiten der Liebe. Alles dreht sich um die Ungewissheit; über ein in der Luft schwebendes Gefühl, das mit jedem gesprochenen Wort in sich zusammenzufallen droht. Will sie auch? Ja? Nein? Vielleicht? It’s complicated.
“(Do I wanna know?)
if this feeling flows both ways”
Die Arctic Monkeys schaffen es meisterhaft, den Inhalt des Songs in die perfekte Klangszenerie zu setzen. Gitarre, Bass und Schlagzeug wirken als verlängerte Stimme, die sich von anfänglicher Hoffnung getragen immer tiefer in die dunklen Sphären von Verzweiflung, Sehnsucht und Resignation hinunter bewegt. Spätestens der Chorus jagt einem einen gehörigen Schauer über den Rücken, und der Puls des Hörers übersteigt jenen des Songs um Welten.
„Do I wanna know“ ist ein Song, der den Hörer emotional in die Tiefe reisst. Jedoch derart wuchtig und pompös, dass man sich gerne wieder und wieder darauf einlässt.