The Raconteurs – Old Enough.

The Raconteurs – Old Enough.

Wenn es in meinen Ohren so etwas wie einen Feel-Good Song gibt, dann ist es dieser. Seit mehreren Jahren in meiner Top 15 Playlist, haut mich dieser Track bei jedem Hörgang pfeilgerade aus dem dunkelsten Tief.

Doch von vorne weg: The Raconteurs aus Nashville, die kurzzeitige Supergroup rund um Jack White und Brendan Benson, sind hörbar im Mittleren Westen Amerikas verwurzelt. Country, Blues und Bluegrass bilden das Fundament ihres Stils. Von ihrem sehr beeindruckenden Katalog an staubigen, verrauchten und whiskeydurchtränkten Songs ist und bleibt Old Enough der Rohdiamant. Ein Rohdiamant, an dem die Herren in der Bluegrass-Version feilen und schleifen, dass es eine wahre Freude ist.

Noch harmlos beginnen die Gitarre und Mandoline zu zupfen, während sich der Sänger nicht entscheiden kann, ob er nun enttäuscht oder hoffnungsvoll in die nächste Strophe einsteigen soll. “You look pretty in your fancy dress but I detect unhappiness. You never speak so I have to guess you’re not free.”

Nach und nach entwickelt der Song eine orchestrale Wucht mit fantastischen Harmonien und genialen Soli und zuckt sich während mehr als fünf Minuten regelrecht durch den Körper. Losgelöst vom langweiligen Popsong-Schema schrauben sich die Melodien hoch, fallen ins Behutsame zurück, um dem Hörer gegen Ende wieder mit aller musikalischer Kraft entgegen zu peitschen. Mein persönliches, seit Jahren unübertroffenes country’esques Paranoid Android.

 

Übermut.

Übermut.

180 Grad.

180 Grad.